Der Chinese Shar-Pei
Nicht immer ist es ganz leicht eine Hunderasse hinsichtlich ihres Ursprungs und Geschichte einzuordnen. Gerade beim Shar-Pei ist dies besonders schwer. Bis in die späten 60-iger, frühen 70-iger Jahre war der Shar-Pei im westlichen Ausland völlig unbekannt und deshalb ist man doch weitgehend auf Vermutungen und vage Spekulation angewiesen.
Wie der Name schon sagt, kommt dieser Hund aus China und da vermutlich aus der Stadt Dah Let in der südlichen Provinz Kwung Tung. Das Guinness Buch der Rekorde berichtete, dass 1976 weltweit nur noch ein Bestand von 145 Tieren, davon 92 in den USA registriert, vorhanden war. Sicher ist, dass Anfang der 60-iger Jahre Mr. Matgo Law, der Schirmherr des 1. Deutschen Shar-Pei Clubs 1985 e.V., und Mr. Chung Ching Ming aus Hongkong sich um die Rasse sehr bemüht haben. Sie suchten die letzten Exemplare der Rasse in der Volksrepublik China und Macao, erwarben sie und versuchten wieder eine vernünftige Zuchtbasis zu schaffen. Sicher ist auch, dass sich diese ersten Hunde vom heutigen Erscheinungsbild deutlich unterschieden. Ob nun die Rasse sehr alt -bis zu 2000 Jahre- ist, wollen wir dahin gestellt lassen. Schriftliche Unterlagen gibt es nicht, andererseits lässt sich aus Grabbeigaben, wie gefundenen kleinen Statuetten und anderen Funden, die zum Teil zweifelsfrei der Han Dynastie (206 - 220 n. Ch.) entstammen, eine Verwandtschaft zum Shar-Pei vermuten. Im „Louvre“ in Paris und im „British Museum“ in London sind einige dieser Darstellungen zu besichtigen, aber beweisen lässt sich dadurch gar nichts.
Der Shar-Pei war nie ein Luxushund, sondern wurde vorwiegend auf dem Lande von Kleinbauern als Jagd-, Wach- und Hütehund gehalten. Bei uns in Deutschland wurde der Shar-Pei zu Beginn der 80er Jahre besonders mit Welpenbildern bekannt gemacht, da die kleinen Hundekinder über den ganzen Körper mit Falten bedeckt sind, als ob ihnen ihr Fell um einige Nummern zu groß sei. Mit zunehmendem Alter, etwa ab dem 6. Monat, wachsen die Tiere in ihr etwas zu großes Haarkleid hinein und haben dann als erwachsene Hunde nur noch eine feine Fältelung am Kopf, 2-3 Falten am Widerrist und 1-2 Falten am Rutenansatz. Im Vergleich zum Körper hat der Shar-Pei einen großen massigen Kopf, der sich zum Fang hin nur wenig verjüngt. Dieser ist kantig und gut gepolstert, als wenn ihn eine Biene gestochen hätte, so dass in vielen Fällen eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Nilpferdkopf zweifelsohne gegeben ist.
Die ersten Shar-Pei kamen 1978 nach Europa und 1979 nach Deutschland. Die ältesten Hunde wurden bez. sind 15 Jahre und älter, heute sind Tiere mit 10, 12 Jahren keine Seltenheit mehr. Wer einmal einen Shar-Pei besessen und lieben gelernt hat, wird diese liebenswerte Rasse nie mehr vergessen und immer wieder auf sie zurückkommen.
Eigenschaften und Charakter
Dieser überaus aufmerksame und wachsame Hund ist sehr sauber und agil. Er wird bis gut 50 cm Widerristhöhe groß und wiegt in der Regel 20-25 kg. Der Shar-Pei muss einfarbig sein und kommt in den Farben creme, hellgelb bis rotbraun und schwarz vor. Weiße Abzeichen und gefleckte Hunde entsprechen nicht dem Standard, auch wenn sie hie und da fallen, und können deshalb weder auf Ausstellungen gezeigt, noch zur Zucht verwendet werden. Neben dem Chow Chow ist er der einzige Hund, der eine blau durchgefärbte Zunge und Rachenraum haben sollte. Pigmentschwache Hunde bezeichnet man als „Dilute“-Hunde, die eine hellere, lavendel- oder gar rosafarbene Zunge haben. Diese Tiere besitzen eine fleisch- oder lederfarbene Nase ohne jegliche schwarze Färbung, auch der After und die Krallen weisen keinerlei schwarzes Pigment auf. Bei solchen Tieren kommen neben den schon genannten Haarfarben auch Schokolade, sehr selten Silber und Blau vor. Unter Stressbedingungen, wie Hitze, Tierarztbesuch, Urlaubsreisen oder auch Ausstellungen, kann es manchmal vorkommen, dass Shar-Pei, die normalerweise ganz dunkelblau durchgefärbte Zungen haben, plötzlich aufgehellte und dann lavendelfarbene Zungen bekommen. Gute Richter erkennen dies und können das richtig beurteilen.
Der Shar-Pei ist sehr wachsam, agil und sauber, kinderlieb und ein idealer Wohnungs- und Familienhund. Fremden gegenüber ist er zurückhaltend und reserviert und braucht einige Zeit bis er sich streicheln lässt. Er ist in seiner Treue unbestechlich und kein Kläffer, er braucht die Nähe seines Herrn und ist kein Hund für den Zwinger. Dort würde er vereinsamen, wenn er nicht mit seinem „Rudel“ herumtoben dürfte
Er ist ausgeglichen in seinem Charakter, intelligent und versucht immer wieder seinen Kopf durchzusetzen. Er braucht deshalb in seiner Erziehung eine konsequente Hand, um später auch der gut erzogene und sichere Gefährte und Begleiter sein zu können.
Haarkleid und Rute
ein sehr kurzes, sich hart und harsch anfühlendes, das sog. „horsecoat“ (bis 1cm Haarlänge) und ein etwas längeres, das sich aber auch noch recht hart anfasst, das sog. „brushcoat“ (bis 2,5 cm Haarlänge), selten kommt auch ein sehr weiches und ca. 5 bis 8cm langes Haarkleid das sog. „bearcoat“ vor. Diese Tiere erhalten einen Abstammungsnachweis, können aber weder auf Ausstellungen gezeigt, noch in der Zucht eingesetzt werden.
Drei Rutenhaltungen sind erlaubt, aber immer wird die Rute hoch über dem Rücken getragen und der After muss sichtbar sein. Die bevorzugte Haltung ist die Ringelrute, deren Öffnung etwa so groß wie ein 5 Markstück sein sollte, die zweite ist eine sog. offene Locke, die seitwärts über dem Rücken getragen wird, und als die dritte Haltung wird die Rute säbelförmig hoch über den Rücken getragen.
Gesundheit
Der Shar-Pei ist ein gesunder, agiler und aktiver Hund, dem viele Krankheiten von Leuten angedichtet werden, die diesen Hund nur aus der Literatur oder vom Hörensagen kennen. Auf Grund der vielen losen Haut im Welpenalter neigt der Shar-Pei etwas zum Entropium (Einrollen der Augenlider) und deshalb ist schon bei der Paarung auf gesunde und entropiumfreie Elterntiere zu achten. Eine entsprechende und frühzeitig einsetzende Pflege der Augen erspart später unter Umständen viel Ärger. Der Shar-Pei hat nicht mehr und nicht weniger mit Hautkrankheiten zu tun, als andere Hunderassen oder Mischlinge auch, wenn er artgerecht und sauber gehalten wird, was eigentlich selbstverständlich sein sollte.
Verfasst von Hans-Peter Brusis
1. Vorsitzender, Deutscher Shar-Pei Club 1985 e.V.
1. Shar-Pei-Club 1985 e.V. (DSPC)
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Guckenbühl 25
85298 Scheyern
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FCI - Nr.: | 309/2.2; Shar-Pei; China |
Gruppe: | 2.2; Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen |
Größe: | 44 -51 cm |
Gewicht: | 28 kg |
Farben: | schwarz, rehbraun, rehbraun |
Pflege: | Fell gelegentlich mit einem Hundehandschuh abreiben |
Auslauf: | Auslauf |
Alter: | 10- 12 Jahre |
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24.5.2022
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